Eindringprüfung

HELLING GmbH

Seit 1863

Eindringprüfung

Eindringprüfung

Eindringprüfung

Die Eindringprüfung (PT - penetrant testing) ist ein einfach anzuwendendes Verfahren der zerstörungsfreien Materialprüfung. Eingesetzt werden Eindringmittel, die eine niedrige Oberflächenspannung und hohe Kapillarwirkung aufweisen. Dadurch können sie leicht in Öffnungen der Prüfteiloberfläche wie Oberflächenporen oder feine Risse mit Spaltbreiten im µm-Bereich (≥ 25 µm) eindringen.



Farbeindringprüfung eines Lagerringes



Fluoreszierende Eindringprüfung eines Lagerringes



Typische Anzeigen, die mit der Eindringprüfung nachgewiesen werden können, sind:

  • Kaltrisse
  • Warmrisse
  • Schleifrisse
  • Poren und Porennester
  • Schwammiges Gefüge
  • Spannungsrisskorrosionen

Je nachdem, welches Eindringmittel (Penetrant) eingesetzt wird, unterscheidet man gemäß DIN EN ISO 3452 Teil 2 drei Verfahren:

  • TYP I Fluoreszierende Eindringprüfung
  • TYP II Farbeindringprüfung
  • TYP III Fluoreszierende Farbeindringprüfung

Die Grundlagennorm für die Eindringprüfung DIN EN ISO 3452 Teil 1 beschreibt ausführlich die Durchführung der Eindringprüfung mit den verschiedenen Prüfmittelsystemen.

Prozessschritte der Farbeindringprüfung

Im Folgenden werden die wesentlichen Arbeitsschritte bei der Durchführung der Farbeindringprüfung mit dem Rot-Weiß-Verfahren dargestellt. Es wird ein Naßentwickler auf Lösemittelbasis (Form e) eingesetzt.

(1) Vorreinigung

Mechanische Vorreinigung –
Bürsten, Schleifen, Strahlen

Durch die Vorreinigung wird sichergestellt, dass die Oberfläche des Prüfteils frei von Verunreinigungen ist. Verunreinigungen können z.B. sein: Rost, Fett oder Zunder. Eventuell vorhandene Anzeigen werden so für das Eindringen des Penetrants zugänglich gemacht. Vorgereinigt werden kann:

  • mechanisch - z.B. Bürsten, Schleifen, Strahlen
  • chemisch - durch Reinigungsmittel, wobei diese nach dem Reinigungsvorgang von der Oberfläche entfernt werden müssen

(2) Aufbringen des Eindringmittels (Penetrieren)

Penetrieren –
gleichmäßiges Aufbringen des farbigen (oder fluoreszierenden) Eindringmittels (Penetrants)

Das Eindringmittel wird auf die trockene zu prüfende Oberfläche gesprüht. Das Penetrant kann auch mit dem Pinsel aufgetragen werden. Oder das Prüfstück wird mit dem Penetrant übergossen oder in das Eindringmittel getaucht. Dabei kann die Eindringdauer 5 Minuten - 60 Minuten betragen. Das hängt von den Prüfbedingungen (z.B. der Temperatur) und dem Werkstoff ab.

(3) Zwischenreinigung

Entfernen des überschüssigen Eindringmittels, z.B. mit einem Schwamm

Bei der Zwischenreinigung wird das überschüssige Eindringmittel nach der vorgegebenen Eindringzeit vorsichtig von der Püfoberfläche entfernt. Dazu wird ein faserfreies Tuch oder ein Schwamm verwendet. Die Prüfoberfläche wird sorgfältig auf Rückstände untersucht.

(4) Trocknen

Trocknen der Prüfoberfläche mit bewegter Luft

Bevor der Entwickler aufgetragen werden kann, muss die Prüfoberfläche trocken sein (außer bei Einsatz eines Entwicklers auf Wasserbasis, Form b und c). Das erreicht man durch:

  • Abwischen mit einem trockenen fusselfreien Tuch
  • Verdunsten
  • Zwangsbelüftung (z.B. Fön, Druckluft)

(5) Auftragen des Entwicklers

Gleichmäßiges Aufsprühen des weißen Entwicklers

Der Entwickler wird gleichmäßig auf die Prüffläche aufgetragen. Es entsteht eine dünne, homogene, weiße Schicht. Diese sorgt dafür, dass das in den Oberflächenöffnungen verbliebene Penetrant herausgesaugt wird.

(6) Inspektion

Inspektion der Prüfoberfläche, Anzeigen „bluten“ aus

Umgehend nach Auftrag des Entwicklers wird die Prüfoberfläche in den vorgegebenen Inspektionsintervallen untersucht. Dabei werden die geforderten Betrachtungsbedingungen (siehe DIN EN ISO 3059, ASTM E1417 oder Kundenspezifikation) eingehalten.

Das Prüfergebnis und die Prüfbedingungen werden durch das Prüfpersonal im Prüfprotokoll dokumentiert. Je nach Prüfanweisung oder Spezifikation werden Fotos oder Videoaufnahmen erstellt.

Klassifizierung der Eindringsysteme nach DIN EN ISO 3452 Teil 2

Die Prüfsysteme für die Eindringprüfung sind klassifiziert durch

  • Typ des Penetrants
  • Verfahren der Reinigung
  • Form der Entwicklung

(siehe DIN EN ISO 3452-2 Tabelle 1 oben)

Fluoreszierende Eindringsysteme werden außerdem nach Empfindlichkeitsklassen beginnend be ½ (unempfindlich) bis 4 (extrem hochempfindlich) klassifiziert.

Bei Farbeindringsystemen und fluoreszierenden Farbeindringsystemen gibt es zwei Empfindlichkeitsklassen:

Empfindlichkeitsklasse 1 normal
Empfindlichkeitsklasse 2 hochempfindlich

Nord-Test

Weitere Informationen

NORD-TEST Prüfmittel finden ihren Einsatz in Bereichen wie

  • Maschinenbau
  • Automobil-Industrie
  • Schiffbau
  • Behälterbau
  • Metallverarbeitung
  • Schweißtechnik

Temperaturbereich von –5°C bis +50°C.

Bei niedrigen Temperaturen (von -5 °C bis +10 °C) sind die Eindringzeiten entsprechend zu verlängern, um die gleiche Prüfempfindlichkeit zu erreichen.

Die besonderen Spezifikationen in der DIN EN ISO 3452-6 "Zerstörungsfreie Prüfung - Eindringprüfung - Teil 6: Eindringprüfung bei Temperaturen unter 10 °C" sind zu berücksichtigen.

Für Prüfungen bei höheren Temperaturen (von +65 °C bis +180 °C) wurde das SUPER-CHEK Farb-Eindringsystem entwickelt.

Das NORD-TEST Eindringsystem ist geprüft und zugelassen nach

  • DIN EN ISO 3452-2
  • KTA

und erfüllt die Anforderungen von

  • Lloyd's Register of Shipping
  • Bureau Veritas
  • Bureau Central Hollandais
  • Germanischer Lloyd
  • MIL-I-25135/QPL-25135
  • ASME Boiler and Pressure Vessel
  • AMS 2644
  • ASTM E165
  • ASTM E1417

Halogen- und Schwefelfreiheit geprüft und bescheinigt nach

  • ASTM E165-02
  • ASTM D516-02
  • KWU
  • DIN EN ISO 3452-2


Standard-Chek

Weitere Informationen

Standard-Chek ist ein Prüfmittelsystem für die Farb-Eindrinprüfung (Rot-Weiß-Verfahren)

Das Standard-Chek Prüfmittelsystem wird vorzugsweise in folgenden Bereichen eingesetzt:

  • Maschinenbau
  • Automobil-Industrie
  • Schiffbau
  • Behälterbau
  • Metallverarbeitung
  • Schweißtechnik

Temperaturbereich von –5°C bis +50°C.

Für Prüfungen bei höheren Temperaturen (von +65 °C bis +180 °C) wurde das SUPER-CHEK Farb-Eindringsystem entwickelt.

Die Standard-Chek-Prüfmittel sind geprüft und zugelassen nach

  • DIN EN ISO 3452-2
  • KTA

und erfüllen die Anforderungen von

  • Lloyd's Register of Shipping
  • Bureau Veritas
  • Bureau Central Hollandais
  • Germanischer Lloyd
  • MIL-I-25135/QPL-25135
  • ASME Boiler and Pressure Vessel
  • AMS 2644H
  • ASTM E165/E165M
  • ASTM E1417/E1417M

Halogen- und Schwefelfreiheit geprüft und bescheinigt nach

  • ASTM E165/E165M
  • ASTM D516
  • KWU
  • DIN EN ISO 3452-2


Met-L-CHEK

Weitere Informationen

Mit *** gekennzeichnete MET-L-CHEK Prüfmittelsysteme sind QPL-AMS2644H gelistete Produkte.

MET-L-CHEK Prüfmittel werden in folgenden Bereichen eingesetzt:

  • Allgemeine Metallverarbeitung
  • Atomenergetik
  • Schweißtechnik

Temperaturbereich von –5°C bis +50°C.

Als spezielles Prüfsystem für hohe Temperaturen (52°С - 177° С) wurde das VP 302 Eindringmittel in Kombination mit dem D 702 Spezial-Entwickler und dem R 502 Spezial-Reiniger entwickelt.

MET-L-CHEK Eindringsysteme entsprechen den Anforderungen von

  • AMS 2644H
  • AMS 2647F
  • ASME Boiler and Pressure Vessel Section V
  • ASTM E165/E165M
  • ASTM E1417/E1417M
  • DIN EN ISO 3452-2
  • NAVSEA-T9074-AS-GIB-010/271

Die Halogen- und Schwefelfreiheit wird nach ASTM E165/E165M und ASTM D516 sowie den Anforderungen der KWU und DIN EN ISO 3452 geprüft und bescheinigt.



Penetrant Typ I - A,C

Penetrant Typ I - B,C,D

Penetrant Typ II - A,C

Penetrant Typ II - C

Penetrant Typ III - A,C

Reiniger

Emulgator B

Emulgator D

Entwickler

TORNIA

Kontroll- und Testkörper

PT-Prüfkoffer

PT-Prüfanlagen

HELLING Prüfanlagen für die Eindringprüfung werden nach Spezifikation des Kunden individuell gefertigt. Die Anlagen bestehen überwiegend aus rostfreiem Stahl. Die Steuerungssysteme werden von namhaften Herstellern gefertigt.

Eine Anlage setzt sich aus folgenden Prozessstationen zusammen:

  1. Vorreinigen
  2. Waschen
  3. Trocknen  →  Temperatur bis 100 °C
  4. Abkühlen →   Temperatur bis 40 °C
  5. Penetrieren
  6. Abwaschen
  7. Emulgieren
  8. Nachwaschen
  9. Trocknen  →   Temperatur 60 °C
  10. Auftragen des Entwicklers
  11. Inspektion



PT Prüfplatz in Tischausführung (Standardausrüstung)





Stationärer Penetriertisch mit Auffangwanne und manuell bedienbarem Drehteller



Die Anlagen erfüllen die Anforderungen der folgenden Regelwerke:

  • DIN EN ISO 3452-1
  • SAE AMS 2644
  • MIL-STD-6866
  • MIL-I-25135E (ersetzt durch SAE AMS 2644)

Europäische Vorschriften bezüglich Arbeitsschutz und Betriebssicherheit sowie Ergonomie werden eingehalten.

Möchten Sie Ihre Spezifikation mit uns besprechen, dann senden Sie uns bitte Ihre Anfrage über die Merkliste oder per E-Mail zu!

Gerne führen wir Sie auch durch unsere NDT-Ausstellung in Hamburg und beraten Sie bei Ihrem Prüfproblem! Mehr Informationen ...

UV-LED-Leuchten

In der Eindringprüfung werden fluoreszierende Prüfmittel eingesetzt. Diese sind empfindlicher als Farbeindringmittel, die beim sogenannten Rot-Weiß-Verfahren zur Anwendung kommen.

Um die fluoreszierenden Anzeigen sichtbar zu machen, werden UV-LED-Leuchten eingesetzt.


UV-LED-Handleuchte
Typ UV-Inspector 711 IP65



HELLING ist führend in der Entwicklung von UV-LED-Handleuchten und UV-LED-Flächenleuchten.

Die aktuellen UV-LED-Leuchten finden Sie hier...

UV(A)-Schutzbrillen

Bei der Inspektion von fluoreszierenden Anzeigen (Eindring- oder Magnetpulverprüfung) werden UV-LED-Leuchten eingesetzt. Zum Schutz der Augen des Prüfpersonals vor der schädlichen UV(A)-Strahlung ist das Tragen einer UV(A)-Schutzbrillen unerläßlich.


UV-Schutzbrille
Typ Millennia



UV-Schutzbrillen finden Sie hier...

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